Innenminister Roman Poseck überreicht vier Mal das Bundesverdienstkreuz

Innenminister Roman Poseck hat Werner Jung, Tobias Dillmann, Ulrich Neeb und Monika Pfeiffer-Hartmann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Ausgezeichnet werden die drei Hessen und die Hessin für ihr langjähriges herausragendes ehrenamtliches Engagement für das Gemeinwesen.

„Ich freue mich sehr, dass ich drei Hessen und einer Hessin, die sich in besonderer Weise für unser Gemeinwohl verdient gemacht haben, heute den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreichen darf“, sagte Innenminister Roman Poseck im Rahmen der Feierstunde in der Hessischen Staatskanzlei.

Werner Jung

Zur Auszeichnung von Werner Jung führte Innenminister Roman Poseck aus: „Sehr geehrter Herr Jung, es freut mich sehr, dass ich Ihnen heute für Ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik und in der Kulturgemeinschaft Wittgenborn 1885 das Verdienstkreuz am Bande aushändigen darf. Von 2001 bis 2016 im Ortsbeirat Wittgenborn, von 2011 bis 2016 in der Stadtverordnetenversammlung Wächtersbach und seit 2016 als Stadtrat im Magistrat setzten und setzen Sie sich als Sozialdemokrat sehr engagiert für die Belange und Interessen der Bürgerinnen und Bürger von Wächtersbach und Wittgenborn ein. Als gebürtiger Wittgenborner haben Sie sich neben Ihrem Hauptberuf als Angestellter in einer Brauerei mit viel Herzblut für den Stadtteil Wittgenborn eingesetzt. Dabei haben Sie dennoch nie das große Ganze aus dem Blick verloren und besonders dafür gesorgt, dass alle Stadteile die gleiche Behandlung erfahren. Großen Anteil hatten Sie daran, dass ein neues Feuerwehrgerätehaus und ein neuer Kindergarten gebaut wurden. Dass das Schloss umgebaut und das ehemalige Brauereigelände umgestaltet wurde, geht auch maßgeblich auf Sie zurück.

Ihre Freizeit haben Sie auch Ihrem Heimatverein gewidmet. Als Fußballer sind Sie bereits mit sieben Jahren zur Kulturgemeinschaft Wittgenborn, der KGW, gestoßen, engagierten sich dort aber auch in den Abteilungen Turnen, Leichtathletik und Gesang. Mehr als 40 Jahre lenkten Sie in verschiedenen Vorstandsämtern, darunter mehr als 30 als 1. Vorsitzender, gewichtig die Geschicke der Kulturgemeinschaft Wittgenborn. Bis heute sind Sie dem Verein als Beisitzer treu, nachdem Sie im Jahr 2021 die Verantwortung für den 1. Vorsitz in jüngere Hände abgaben. Zu einem Ihrer Verdienste gehört, dass Sie maßgeblich am Bau und der Erweiterung der Sportanlage der KGW beteiligt waren. Ihrer Vision und Ihrem unermüdlichen Wirken verdanken die Sportlerinnen und Sportler der Kulturgemeinschaft Wittgenborn das neue Sportlerheim und die große Sporthalle. Die Jugendarbeit und das gesamte Vereinsleben in Wittgenborn haben Sie so bereichert. Weitere herausgehobene Errungenschaft für die KGW, an denen Sie mitwirkten, sind zwei neue Rasensportplätze und eine moderne LED-Fluchtlichtanlage.

Für dieses beeindruckende Engagement wurden Sie bereits 1993 mit der Verdienstnadel des Landessportbundes Hessens, 1999 mit der Sportmedaille in Bronze der Stadt Wächtersbach, 2004 mit dem Ehrenbrief des Hessischen Fußballverbandes und 2009 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Ein Jahr später haben Sie die Ehrennadel in Bronze des Hessischen Fußballverbandes und 2019 die Goldene Ehrennadel des Main-Kinzig-Kreises erhalten. Hier reiht sich nun wahrlich verdient für Ihr unermüdliches Wirken für das Gemeinwohl das Verdienstkreuz am Bande ein.“

Tobias Steffen Dillmann

Zur Auszeichnung des gebürtigen Frankfurters Tobias Steffen Dillmann erläuterte Roman Poseck: „Bereits während Ihrer Lehre zum Bankangestellten waren Sie, sehr geehrter Herr Dillmann, ehrenamtlicher Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Hauptverwaltung der Degussa AG sowie Vertrauensmann für die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Hier sind Sie seit 1995 Mitglied. Ihre Motivation, dem Gemeinwesen etwas zurückzugeben, führte Sie während des darauffolgenden Studiums der Betriebswirtschaftslehre in die Kommunalpolitik, mit 25 Jahren wurden Sie Stadtverordneter in Langenselbold. Dem Kommunalparlament der großen Kleinstadt standen Sie von 2015 bis 2021 als Stadtverordnetenvorsteher vor, zuvor waren Sie von 2006 und sind wieder seit 2021 stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher.

Zudem sind Sie seit 2001 stellvertretender Vorsitzender Ihrer Fraktion und engagierten sich auch in Ihrer Partei sowie dem Evangelischen Arbeitskreis der CDU. Von 2001 bis 2016 standen Sie dem Sozial-, Kultur- und Vereinsausschusses als Vorsitzender vor, hier liegt auch der Schwerpunkt Ihres kommunalpolitischen Wirkens. In der evangelischen Kirchengemeinde Langenselbold waren Sie von 2015 bis 2019 Kirchenvorsteher und verwalteten in diesem Amt unter anderem verantwortungsbewusst das Vermögen der Gemeinde. Darüber hinaus engagierten Sie sich für fünf Jahre in der Jugendarbeit der evangelischen Gemeinschaft Bruchköbel. Ohne Menschen wie Sie, lieber Herr Dillmann, die sich in der Kommunalpolitik und Kirche engagieren, wäre unser Gemeinwesen nicht dasselbe. Es freut mich, dass ich Ihnen insbesondere für Ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Menschen in Langenselbold nun das Verdienstkreuz am Bande überreichen darf.“

Fritz Ulrich Neeb

Fritz Ulrich Neeb erhält das Verdienstkreuz am Bande für sein Engagement im hessischen Brandschutz. Dazu sagte Innenminister Roman Poseck: „Geboren in Bad Homburg von der Höhe hat es Sie, sehr geehrter Herr Ulrich, bereits mit 18 Jahren in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsdorf gezogen. Hier übernahmen Sie Verantwortung in der Einsatzleitung. Von 1991 bis 2003 waren Sie stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Seulberg. Anschließend wurden Sie 2003 zum Stadtbrandinspektors der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Friedrichsdorf berufen. Mit ihren rund 26.000 Einwohnerinnen und Einwohner und der Lage an der stark befahrenen Autobahn A 5 ist dies eine mitunter herausfordernde Aufgabe – fast täglich rückt hier die Feuerwehr aus. In dieser Rolle waren Sie bis September 2023 für 200 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner verantwortlich. Mehr als 20 Jahre meisterten Sie mit Erfahrung und Können die Ihnen übertragenen Aufgabe wie die Fahrzeugbeschaffung, die Erstellung von Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplänen sowie die Budgetentwicklung vorbildlich. Im Bewusstsein der herausgehobenen Bedeutung der Nachwuchsarbeit, förderten Sie als hauptberuflich tätiger Lehrer insbesondere die Jugendarbeit. Ihre Kompetenz und Ihr Weitblick haben Sie in diesem Amt und dem des Ansprechpartners für Sicherheitsfragen der Stadtverwaltung Friedrichsdorf zu einem geachteten Berater und Partner werden lassen.

Für Ihre Verdienste im Brandschutz wurden Sie bereits 2003 mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet, 2012 erhielten Sie die Auszeichnung zum Ehrenwehrführer der Stadt Friedrichsdorf. Zu 40 Jahren aktiver Mitgliedschaft sind Sie 2017 mit dem Goldenen Brandschutzehrenabzeichen am Bande ausgezeichnet worden. Ich freue mich, dass Ihr unermüdliches und beispielhaftes Engagement mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt wird.“

Monika Pfeiffer-Hartmann

Monika Pfeiffer-Hartmanns Engagement würdigend führte Roman Poseck aus: „Es ist mir eine große Freude, Ihnen, sehr geehrte Frau Pfeiffer-Hartmann, für Ihr vielfältiges Engagement für das Gemeinwohl und Ihre gelebte Nächstenliebe das Verdienstkreuz am Bande überreichen zu dürfen. Neben Ihrem Beruf als kaufmännische Angestellte, zuletzt als Assistentin der Geschäftsleitung, haben Sie 18 Jahre in der Gemeindevertretung Biblis und von 2009 bis 2021 als ehrenamtliche Beigeordnete der Gemeinde Biblis aktiv Kommunalpolitik mitgestaltet. In Ihrer Funktion als SPD-Gemeindevertreterin und als Beigeordnete wirkten sie unter anderem im Kulturbeirat, in der Bürgerversammlung, in der Arbeitsgemeinschaft Mittelzentrum Ried, in der Kommission Bibliser Seen und im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Ausschuss für Bauwesen und Straßenbau. Seit 2022 sind Sie Schiedsfrau in Biblis und versuchen, Streitigkeiten des täglichen Lebens zu befrieden. Zuvor waren Sie von 1993 bis 2000 im Amtsgericht Bensheim als ehrenamtliche Jugendschöffin tätig.

Besonders hervorzuheben ist Ihr Wirken im Rahmen des Partnerschaftskomitees, dem Sie von 1999 bis 2014 als Vorsitzende vorstanden. Hier haben Sie sich durch Ihr immerwährendes Engagement besondere Verdienste in der Pflege der Freundschaft zu unseren Nachbarländern und dem kulturellen Austausch erworben. Zu den Partnerschaftsgemeinden Gravelines in Frankreich, Nittenau in Bayern und Katy Wroclawskie (Kanth) in Polen pflegen Sie bis heute intensive Beziehungen.

Neben diesem Engagement für das Gemeinwesen pflegten Sie rund 30 Jahre lang aufopferungsvoll ihre geistig behinderte Schwester. Auch kümmerten Sie sich alters- und krankheitsbedingt um Ihre Mutter und Schwiegermutter. Ihren Ehemann, der seit 2013 auf den Rollstuhl angewiesen ist, pflegen Sie auch hingebungsvoll. Vor diesen Leistungen habe ich große Hochachtung.

Bereits 2011 erhielten Sie für Ihr Engagement den Ehrenbrief des Landes Hessen. Ihre Heimatgemeinde Biblis zeichnete sie 2021 mit der Ehrenmedaille in Silber aus und ernannte Sie zur Ehrenbeigeordneten. Es freut mich überaus, dass Ihr außergewöhnliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wird.“